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  • AutorenbildChristine Waitz

Athletenbericht

von Gunda Dorothea Albert

Nach meiner Saison 2018, wusste ich ganz sicher, dass ich erneut eine Langdistanz in Angriff nehmen würde, da der Ironman Hamburg ja ein Duathlon war. Mit etwas Glück habe ich Ende des Jahres einen Startplatz bei der Challenge Roth ergattern können. Während des Frühjahrs haben meine Mutter und ich auch Pläne für einen Urlaub geschmiedet, die dann ein Städtetrip und einen Ironman 70.3 beinhalteten. But first things first…

Der Weg zur Challenge Roth


Im März bin ich die 100x100 in Hamburg geschwommen. Meine Bitte an meine beste Freundin mich davon abzuhalten, sollte ich die gleiche Idee für das Folgejahr wieder zu haben, war nicht sehr erfolgreich, denn ich bin auch wieder für 2020 gemeldet. Im April bin ich auch wieder den Great Ireland Run gelaufen, die u.a. auch die irische 10k Straßenlauf Meisterschaft beinhaltet. Außer im Jahr 2017 bin ich seit meiner ersten Teilnahme immer mitgelaufen und es ist mittlerweile ein fester Termin im Kalendar für mich. Ende Mai bin ich mit Freunden in Liverpool für den Rock 'n Roll Marathon bzw. Halbmarathon gewesen. Am Samstag bin ich die 5km und am Sonntag dann den Halbmarathon gelaufen. Es war ein schönes sportliches Wochenende mit Freunden, mit denen ich sonst eigentlich keinen Sport treibe.

Die Triathlon Saison fing für mich im Juni mit unserem Club Wettkampf an. Wir fahren für ein Wochenende mit gut 70 Athleten weg und machen natürlich einen Triathlon, bei dem der bzw. die erste von Belpark dann Club Champion wird. In diesem Jahr waren wir wieder in Dunmore East, Co. Waterford. Der Wettkampf ist immer ein Sprint Triathlon mit National Series Status für diejenigen, deren Saisonziel das absolvieren der National Series ist (3x Sprint, 1 olympische Distanz). Aufgrund meines ersten Saisonhöhepunkts, war es für mich lediglich ein Trainingswettkampf. Am Abend waren wir dann wie immer alle zusammen essen. Am Sonntag schaffen es einige nur schwer aus dem Bett, andere gehen Rad fahren und wieder andere gehen schwimmen. In diesem Jahr habe ich am Charity Swim teilgenommen und bin 2.7k (laut Uhr eher 3k) geschwommen. Die Strecke war etwas anders geplant und auch ich hatte andere Pläne, aber die Wassertemperatur hatte uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Naja, es gibt Schlimmeres als eine Stunde lang in 12-13°C, klarem Wasser zu schwimmen.


Die Herausforderung

Challenge Roth war in diesem Jahr mein Saisonhöhepunkt. Die Vorbereitung war nicht optimal, aber es stand nie zur Debatte, dass ich nicht in Roth an der Startlinie stehen oder in diesem Falle an der Startline schwimmen würde. Die Challenge beinhaltete für mich auch eine weitere, denn ich war seit ein paar Jahren nicht mehr mit dem Auto im deutschen Straßenverkehr unterwegs und mein eigenes Auto hat das Steuer auf der rechten Seite, da man in Irland ja auf der linken Seite fährt. Die Woche um den Wettkampf war ich in Nürnberg und bekam somit nicht so viel mit, was in Roth alles los war.

Das Schwimmen lief ganz gut. Es hätte jetzt nicht unbedingt im Neo sein müssen, um die Altersklassen Athleten glücklich zu machen, wurde aber sicherlich gemessen, bis es einen Punkt mit 24.4°C gefunden wurde. Aber immerhin war der Himmel morgens bedeckt, den ansonsten wäre es viel zu heiß gewesen.

Auch mit dem Rad fahren bin ich zufrieden. Nach etlichen Trainingskilometern auf schlechten Straßen mit grobem Teer und Schlaglöchern, gibt es nichts besseres auf einer gut instandgehaltenen Straße zu fahren. Zwei Tage vor dem Wettkampf bin ich die Strecke im Auto abgefahren, was mir geholfen hat, da ich die Strecke in mehrere Teilstücke unterbrechen konnte. Am besten hat mir aber der Solarer Berg auf meiner ersten Runde gefallen. Gemeinsam - wenn auch nur für ein paar Sekunden beim Überholen - mit Andi Dreitz und Andi Böcherer den Solarer Berg hochzufahren war mein Highlight des Rennens. Das Laufen am Ende lief weniger gut, was ich mir selbst etwas zuzuschreiben habe. Es hat einfach der eine oder andere lange Lauf in der Vorbereitung gefehlt. Mit abwechselnd Laufen und Gehen hat es aber auch gut geklappt und erst nach gut 30km hat es wirklich wehgetan. Das ist aber auch alles vergessen, wenn man dann auf den Teppich im Stadion einläuft. Mir hat Roth wirklich gut gefallen. Trotz der Größe, ist es doch ein familiärer Wettkampf und ich komme gerne wieder. Die Stimmung ist einfach der Wahnsinn.


Die Saison geht weiter

Nach Roth war ich unentschlossen, was ich bis zum Wettkampf in Cascais machen würde. Letztendlich bin ich die Rock 'n Roll 5km gelaufen und habe an zwei Sprint Triathlons teilgenommen. Der erste von den beiden Triathlons war in Castlewellan. Das liegt etwas nördlich von Newry in Nordirland. Ich war in 2016 schon einmal dort um den Sprint Triathlon als Testwettkampf zu bestreiten. Das Schwimmen ist in einem See, die Straße ist hügelig und vor allem gesperrt und der anschließende Lauf geht mit etwas auf und ab um den See herum. Im Gegensatz zu Hook or by Crook in Dunmore East hatte der Triathlon kein National Series Status und somit waren die Teilnehmer anders besetzt. Nichtsdestotrotz hatte ich ein gutes Schwimmen und eine gute Zeit auf dem Rad (jeweils erste in meiner AK), aber dafür habe ich auf dem Lauf auch bezahlt. Mittlerweile bin ich aber sehr stolz auf die viert beste Zeit der Damen auf dem Rad, ich hatte nämlich auch richtig viel Spaß. Und dafür sind ja auch die Testwettkämpfe da…



Mitte September stand dann der Port Beach Triathlon in Clogherhead, Co. Louth an. Diesen Wettkampf hatte ich ebenfalls schon einmal gemacht, als Saisonabschluss vor vier Jahren. Das Schwimmen startet mit einem Lauf vom Strand ins Meer und ist einfach ein paar Meter raus aufs Meer, parallel zum Strand und dann zur Wechselzone. Das Wasser ist klar, man kann fast noch stehen so flach ist es noch, aber es war schon sehr kalt. Neben meinem Rad hatte ich viel Platz, was wahrscheinlich daran lag, dass ein Teil der Teilnehmer sich anders entschieden hatten, weil das Replay vom All Ireland Fußball Finale am Nachmittag stattfand. Die Radstecke ist ein Rundkurs mit gesperrten Straßen, was in Irland schon fast Luxus ist, wenn man die riesigen Schlaglöcher ignoriert. Die abschließende Laufstrecke ist etwas unter den 5km und ist eine gerade Strecke, die man zum Wendepunkt hin und wieder zurück zum Ziel neben der Wechselzone läuft. Der Triathlon selbst lief gut und war eine gute Motivation für Cascais. Das Resultat war natürlich ganz anders als in Castlewellan, da der Wettkampf den National Series Status hatte und es somit ein viel stärkeres Feld gab.


Zweiter Saisonhöhepunkt in Cascais

Mein zweiter Saisonhöhepunkt war der Ironman 70.3 in Cascais. Ich bin am Donnerstag nach Lissabon geflogen und am Freitag weiter nach Estoril gereist, wo meine Mutter und ich für ein paar Tage eine Wohnung hatten. Am Freitag war ich bei der Anmeldung und kurz im Meer. Mit gut 18°C hatte es eine perfekte Temperatur - nicht zu kalt und nicht zu warm. Während meine Mutter am Samstag in Sintra beim Sightseeing war, habe ich den Tag für Training, Race Briefing und Radabgabe genutzt. Am Sonntag ging es dann in aller Frühe nach Cascais für die letzten Checks und die Verpflegung in den Beuteln bzw. auf dem Rad zu deponieren. Mit einem Rolling Start ging es ins Meer. Die Sonne hat etwas geblendet, aber ansonsten war ich mit dem Schwimmen zufrieden. Der Weg in die Wechselzone war etwas länger, aber mit Teppichen ausgelegt.

Der erste Teil der Radstrecke war größtenteils flach und ging direkt am Meer bzw. Fluss entlang. Blauer Himmel, blaues Meer und Palmen - besser kann der Ausblick beim Rad fahren doch kaum sein. Nach etwa 50km ging es mehr oder minder an unserer gemieteten Wohnung vorbei Richtung Motorsport Kurs in Estoril. Ich hatte etwas Angst vor dem Anstieg, aber letztendlich war es nicht so schlimm wie erwartet, denn in Irland hat mit neben der Steigung auch einen größeren Rollwiderstand, weil der Asphalt sehr grob ist. Auf dem flacheren Teil am Anfang hatte es etwas von einem Radrennen, denn ich wurde von einem Peloton nach dem anderen überholt und Kampfrichter waren nirgends zusehen. Aber abgesehen davon, war es eine schöne Strecke, die mir gut gefallen hat.

Für das Laufen war ich dieses mal besser vorbereitet als ich Roth. Motiviert lief ich los - ich hatte mich schon auf das auf und ab der Laufstrecke eingestellt - aber die Mittagssonne hatte kein Erbarmen und nach 3.5km war ich glücklich mir Wasser an der Verpflegungsstation greifen zu können. Die ersten 5km mit direkter Sonne im Gesicht war etwas auf das ich mich nicht so eingestellt hatte, wie ich es vielleicht hätte tun sollen. Also war es wieder ein Gehen und Laufen mit hauptsächlichem Laufen in Cascais, weil meine Mutter dort an der Strecke stand. Dass diese Entscheidung richtig war, sah ich dann nach gut 13km, wo die Sanis eine Teilnehmerin aus dem Rennen nehmen mussten. Nach etwas mehr als 6h30min bin ich über die Ziellinie gelaufen. Mir haben der Wettkampf und die Örtlichkeiten gut gefallen, dass ich gerne wieder nach Cascais zum Triathlon zurückkomme.


Neue Pläne

Nach Roth hatte ich mir, so gut es eben ging, verboten über die Saison 2020 nachzudenken, da mit Cascais ja noch ein 70.3 Wettkampf auf dem Plan stand. Das war auch nur semi erfolgreich, denn als das Datum für den 70.3 Wettkampf in Finnland verkündet wurde, wusste ich natürlich sofort, wann ich im nächsten Jahr wieder an einer Startlinie stehe. Auch als die 100x100 in Hamburg in den Verkauf gingen, saß ich nachts am Laptop um sicher zu gehen, dass ich einen Startplatz bekomme. Alles weitere wollte ich aber erst später auf mich zukommen lassen. An dem Punkt versuche ich jetzt auch noch zu sein, was zunehmend schwerer wird. Während ich mir überlegt habe im nächsten Jahr zwei 70.3 Wettkämpfe mit nur einem davon im Ausland (also außerhalb von Irland) zu machen, gibt es auch Versuche mich zu überzeugen mit ein paar Belparkern zum Ironman Italien zu reisen (Abschied im Pool ist zurzeit: "see you in Italy, Gunda"). Da IM 70.3 Dun Laoghaire nun auch weggefallen ist, wird eine volle Distanz wohl doch wieder wahrscheinlich. Mit den neuen Langdistanzen in Cascais und Finnland, habe ich jetzt auch zusätzliche Wettkämpfe zur Auswahl, die ich interessant finde und gerne finishen möchte.

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