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AutorenbildChristine Waitz

Challenge Roth: Erlebnis Athleten-Staffel (+ Neo-Test Aqua Sphere Phantom)

Ungefähr letztes Jahr zu dieser Zeit habe ich meinen alten Neoprenanzug verkauft. Ich war damals ziemlich sicher, dass ich mich ausschließlich auf ein anderes großes Ziel konzentrieren würde. Eines, das ohne Schwimmen auskommt und auch im Training meine Energie voll und ganz außerhalb des kühlen Nass in Anspruch nehmen würde. Zumindest in diesem Punkt sollte ich Recht behalten: Mein Training spielt(e) sich dieses Jahr größtenteils auf dem Rad ab. 

Dennoch stand ich plötzlich vor dem Problem, einen Neoprenanzug zu brauchen. Einer meiner Athleten, Martin, und seine Frau Alice, luden mich nämlich ein, in ihrer Challenge Roth Staffel mitzumachen. Als Schwimmerin. Da konnte ich natürlich nicht Nein sagen. Es galt nun zunächst, einen neuen Neoprenanzug zu besorgen.


Neo-Test-Intermezzo: Der Aqua Sphere Phantom 


Wer mich kennt, und vielleicht sogar selbst nicht den Standart-170m entspricht, der weiß, ebenmal einen passenden Anzug finden, ist gar nicht so einfach. Zu Hilfe kam mir der langjährige Wechselszene-Partner Aqua Sphere. Im Nu hatte ich ein Päckchen in der Hand, in dem ein blau funkelnder, nagelneuer XS-Neoprenanzug sorgfältig verpackt lag. Man weiß, dass man an dem Sport hängt, wenn man sich auch im 20. Triathlon Jahr noch über neues Material freut...

Den überwiegenden Teil meines Schwimmtrainings für den Challenge Roth absolvierte ich zugegebenermaßen als Coach vom Beckenrand aus. Gelegentlich schaffte ich es im Anschluss zumindest noch kurz ins Wasser.

Natürlich aber musste der neue Aqua Sphere Phantom im Vorfeld getestet werden.

Außergewöhnlich ist nicht nur seine blaue Farbe, sondern vor allem sein "Core Power System", wie es der Hersteller nennt. Dahinter verbirgt sich ein innen eingearbeiteter, zusätzlicher Neoprengürtel im Hüftbereich des Neos.


Doch von vorne: Ausgestattet mit Handschuhen schlüpfe ich in die Beine und ziehe sie von innen so weit hoch wie möglich, damit sie gut sitzen. Passt! Nun kommt der Teil, der für den Phantom charakteristisch ist: Den flexiblen Neopren-Gürtel im unteren Rückenbereich spannen und mit dem Klettverschluss verschließen. Sitzt! Beim Anziehen der dünnen und flexiblen Arme braucht es die Handschuhe am allermeisten. Je flexibler das Material, desto empfindlicher – und diese Arm- und Schulterpartie ist wunderbar flexibel.

Im Trockenen sitzt der Anzug nach dem Schließen des Reißverschluss (von oben nach unten) ziemlich eng. Aber ich weiß, spätestens im Wasser wird dieses Gefühl verschwunden sein. Und tatsächlich sitzt der Phantom perfekt. Kaum Wasser im Anzug, perfekter Auftrieb und, dank des Gürtels im Hüftbereich echt gute Stabilität.


Zurück an den Kanal bei Hilpoltstein


Als ich dann am Sonntagmorgen mit 250 weiteren Sportlern in den Kanal stieg, war ich wahrlich froh um den Neo. Klar, nach so vielen Trainingsjahren lassen sich 3,8 Kilometer auch mit etwas weniger Training absolvieren. Fit und mit gutem Training geht man jedoch definitiv befreiter an den Start.

Wumm, knallte nie Kanone, und ich beobachtete noch einige Sekunden die Rauchwolke, die sie hinterließ, bevor ich mich in Bewegung setzte. Ich hatte keine Lust auf Prügel und schwamm gemütlich hinter dem Feld los. Keine ganz ideale Strategie, wie ich bald feststellte. Denn nun musste ich mich natürlich durch die Massen durchschlängeln. Dass ich mittlerweile mehr Trainer als Athlet bin, wurde mir dann bewusst, als ich den Schwimmern, die ich überholte, am liebsten Tipps mit auf die verbleibenden Meter gegeben hätte. 

Ich kämpfte mich durch, war nicht verwundert, als nach rund drei viertel der Strecke die Arme schwer wurden und die durch Menschenmassen gesäumte Brücke einfach nicht näherkommen wollte. Ich gab mir selbst die Tipps, die ich sonst meinen Athleten gab und siehe da, plötzlich kam der Ausstieg in Sicht. Ich rannte Freunde grüßend durch die Wechselzone und freute mich, nun wieder in die Coach-Rolle schlüpfen zu dürfen – einige meiner Athleten waren schließlich schon auf der Strecke.


Als ich zum Wechselplatz lief, fiel mir als erstes mein kleiner Bruder auf, der mit noch weniger Training und definitiv nicht neuem Spitzen-Neo schneller geschwommen war als ich. Wer Geschwister hat weiß, dass ich mir das nun bei jeder Gelegenheit anhören darf ;)

Nichtsdestotrotz war ich am Ende glücklich. Vor allem, weil es bei Alice auf dem Rad und Martin auf der Laufstrecke super lief. 

Für alle Zahlen-Füchse: Es war eine 1:11 (das geht natürlich deutlich besser).

Ich sage  Danke an die zwei Allgäuer für das schöne Erlebnis und an Aqua Sphere für den Spitzen-Neo.

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